Ziegelei Ziege

04.10.2014 15:20
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#1
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Göttin

Die Ziegelei der Familie Ziege ist die Größte, da auch einzige Ziegelei des Landes. Hier werden ungebrannte Lehmziegel und Backsteine für das gesamte Fürstentum hergestellt. Da davon keine sehr großen Mengen benötigt werden, ist die Produktion der Ziegelei entsprechend moderat.

Wenig entfernt der Gebäude der Familie Ziege (daher auch der Name Ziegelei) liegt die Lehmgrube, die den Rohstoff der Ziegelei liefert. Entsprechend der geringen Produktion ist Hans Ziege, der Besitzer der Ziegelei, in der Lage, den Betrieb von Brennerei und Grube gemeinsam mit den zwei Knechten Ekkehart Gericke und Theodor Grund aufrecht zu erhalten. Diese Knechte wohnen, ebenso wie die Magd Adele Wilk, die Grete Ziege im Haus zur Hand geht, auf dem Gelände der Ziegelei. Und letztlich gibt es noch die Tochter der Zieges Alma, die in die 7. Klasse geht und die Altenteiler Georg und Maria Ziege, die ebenfalls dort wohnen.

Zur Geschichte der Ziegelei gibt ein Spruch, der über dem Tor in die Mauer eingelassen ist, Auskunft:

Eine Ziege stand einsam auf einem Feld
und blickte traurig in die Welt.
Sie rief 'ne zweite Ziege sich herbei
und gründete 'ne Ziegelei.


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07.11.2014 16:51
#2
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"Hans! HAAAANS! Wo steckt dieser Mann denn nur wieder!" Grete wurde nervös. Dachte sie. Derweil tyrannisierte sie schon seit gut zwei Stunden ihre gesamte Familie und die Hausmädchen.

"HAAAAAANS! So hilf mir doch endlich mal ..." Ihr Rufen wurde unterbrochen, als sie bei dem vergeblichen Versuch, den Reißverschluß am Rücken ihres Kleides zu schließen ein Gefühl in ihrer Fingerspitze hatte, das sie in keinster Weise ruhiger werden ließ. "Jetzt hab' ich mir verdammt nochmal auch noch einen Nagel abgebrochen. Ausgerechnet heute! Ausgerechnet jetzt!

H A N S !!!"


(Flo)


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07.11.2014 17:26
#3
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"Ach Mama! Was machst Du denn da? Als wenn Papa Dir bei einem abgebrochenen Nagel helfen könnte!"

Alma hatte auf das Rufen ihrer Mutter hin das Zimmer betreten und stand jetzt hinter ihr. Sie schloß das Kleid ihrer Mutter und sagte: "Erstens hätte Vater höchstens den Reißverschluß abgerissen und zweitens ist er sowieso viel zu ungeschickt dazu. Lass ihn im Stall und komm wieder runter. Dann geht es schneller."


(Flo)


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13.11.2014 19:44
#4
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"Wie recht Du hast, Töchterchen." Grete griff nach der Nagelschere, die auf ihrer Frisierkommode lag und schnitt die Splitterchen ab, die wie ein Igel dort aufragten, wo gerade eben noch ihr Fingernagel war. Mit einer Fingernagelfeile versuchte sie, den Stumpf wieder in Form zu bringen. Während sie herumfeilte, sagte sie gedankenverloren: "Ich frage mich, wozu Männer überhaupt nützlich sind. Na gut, manchmal können sie ganz vergnüglich sein. Aber selbst dann ist man mit einem Gummistrauch besser dran."


(Flo)


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13.11.2014 19:46
#5
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"Wie meinst Du das, Mutter?"


(Flo)


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13.11.2014 20:03
#6
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Sofort bereute Grete ihre unbedachten Worte. Für DIESES Gespräch hatte sie jetzt wahrlich keine Nerven. Alma hatte in letzter Zeit sowieso viel zu viele Flausen in Form von Jungen im Kopf und Grete hatte die Dekorationen in ihrem Biologiebuch gesehen. Die waren zwar deutlich zu phantasievoll, aber durchaus auch zu realistisch um ihre Tochter jetzt in die Vorteile der heimischen Knautschukproduktion einzuweihen. Sie frage sich sowieso, ob sie schon einmal ... also in ihrem Alter hatte Grete bereits ... ähm ... also sollte sie eigentlich den Mund halten. Aber das musste Alma ja nicht wissen.

"Nicht heute, Alma. Wir müssen endlich los! Eine Vizekönigin lässt man nicht warten. Lauf schnell zu Vater und sage, das wir fertig sind. Wir können losfahren!"

Während Alma hinaus und in den Stall lief, griff Grete nach ihrem Mantel und folgte ihr.


(Flo)


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19.06.2017 06:23
#7
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Ekkehart schloss die Tür der Brennkammer. Der Öltank war aufgefüllt, der Starter in der Kammer angezündet. Ekkehart öffnete den Ölhahn. Das Öl tropfte in die Brennpfanne, entzündete sich am Starter und das Fauchen der Luft, die der Brennofen jetzt zog, verriet Ekkehart, dass der Brennprozess der 540 Ziegel begonnen hatte. Morgen, wenn alles wieder abgekühlt war und nicht all zu viele Ziegel gerissen waren, würden er gut drei Quadratruthen Mauer aus dem Ofen herausholen.

Zufrieden lauschte Ekkehart dem Geräusch des Ofens. Dann verließ er die Brennkammer, um draußen weiter Ziegelformen mit Lehm zu füllen.

(Flo)


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