"Na wer weiß. Ach Mädelchen, vielleicht ist das ja alles ganz anders, als Du denkst. Die Poggenstohl könnte doch zu dutzenden jemanden in ihrem Bett liegen haben und hat eine Dienstleisterin sicher nicht nötig. Aber vielleicht steht sie ja genau da drauf. Oder die beiden mögen sich wirklich. Oder es ist ganz ganz was anderes. Bist Du Dir überhaupt sicher, dass es die Boltzenberg war?"

(Flo)

"So so. Und da bist Du ganz neidisch geworden, weil Theodor sie und nicht Dich bekrabbelt hat, was? Und bevor Du gleich vor seltsamen Gedanken ohnmächtig wirst - was wollte die Baronin denn von Dir?"

(Flo)

Stine musste schmunzeln. Rieke hatte es schon nicht einfach. Die brauchte einen Freund. Aber wenn sie sich nie aus dem Schloß heraus traute ... da blieb ja nur noch der Knugge. Der würde ja jede flach legen, nur um überhaupt mal zum Schuß zu kommen. Und das seine Lieblingsbeute sie selbst wäre, war Stine durchaus bewusst. Aber zum Glück hatte sie bisher das Schlimmste verhindern können.

"Na dann spute Dich! Hole den Korkenzieher und dann hilf mir Obst, Fleisch und Brot auf einer Platte anzurichten! Dazu zwei Teller und Besteck! Mach schon!"

(Flo)

"Friederike! Friederike!" Maria rief nach dem Dienstmädchen.

(Flo)

"Kindchen, mach Dich hübsch! Du fährst in die Stadt auf den Markt. Die Einkaufstafel liegt auf dem Tisch, Geld hole ich gleich. Schau, ob Du rückzu den Karren von Emil nehmen kannst. Lass Dir Zeit und mach Dir einen schönen Tag!" Was sie zum Thema Enkel zu sagen hatte, behielt Maria lieber für sich.

(Flo)

"Natürlich, Du Dummchen! Sonst haben wir hier bald nichts mehr zu essen! Oder willst Du, dass Flori noch magerer wird? Und Du musst mal raus unter Leute! Sonst versauerst Du hier noch völlig!"

(Flo)

"Doch, musst Du! Ich will noch Enkel sehen, bevor ich zu Flora gehe."

(Flo)

Maria ging zur Küchenkasse und nahm das Einkaufsgeld heraus. "Hier!", sagte sie zu ihrer Tochter und gab ihr den Geldbeutel. Dann griff sie in die Tasche ihrer Schürzr und holte einen 50-Rosen-Schein daraus hervor. "Und der ist für Dich! Ich will nachher sehen, was Du Dir dafür gekauft hast. Und jetzt mach, dass Du in die Stadt kommst!"

(Flo)