Der Kleine Salon
Klein ist relativ. Ein Tisch mit einem Sofa und drei Sesseln, ein Sekretät mit Schreibzeug, Blumenvasen ... viel mehr Mobiliär enthält dieser Raum nicht. Hier führt die Königin oder andere Mitglieder des Hofstaates Gespräche eher privater Art oder solche, für die ein größerer Rahmen unangemessen wäre.
#2
Florabella ging mit Michel die Treppe hinauf in den Kleinen Salon. Dort angekommen, forderte sie den sich erstaunt umschauenden Jungen auf, sich auf das große Sofa zu setzen und setzte sich daneben. Sie ließ ihm Zeit, sich umzuschauen.
Eine Minute später kam Marieke und brachte zwei Glas kalter Himbeerlimonade, die sie vor den Beiden auf den Tisch stellte.
"Marieke, geh jetzt bitte hinaus und sorge dafür, dass wir von niemandem gestört werden, ja?"
Marieke nickte und verließ den Raum.
Nachdem die Tür wieder geschlossen war, schaute Florabella den Jungen an, der immernoch jedes Detail des Zimmers in sich aufzusaugen schien. Sie schmunzelte und nahm ihr Glas.
"Ein Schluck Limonade?"
Als Michel zögerte, ebenfalls zu seinem Glas zu greifen, meinte sie: "Das ist jetzt aber unpassend, nichts zu trinken! Ersten muss ein junger Mann wie Du, wenn ihn eine Dame auf ein Glas Limonade einlädt, dieses auch annehmen. Dann muss er das Glas ungefähr so halten ... mach mal ..." Michel folgte Floris Worten und Bewegungen, "es kurz ein wenig anheben .. so .. ihr zunicken ... genau so, ja! Dann anstoßen ..." Vorsichtig stieß Flori ihr Glas gegen das Michels. "Und dann einen Schluck trinken!"
Flori nippte an ihrem Glas und freute sich, das Michel es ihr gleich tat.
"Und zweitens wäre es schlicht und einfach dumm, die Limonade warm werden zu lassen, nur weil man sie stehen lässt."
Florabella schmunzelte und zwinkerte Michel zu.
"So Michel, hier oben sind wir ganz allein. Marieke wird die Tür mit Zähnen und Nägeln verteidigen, dass keiner hereinkommt. Lauschen kann hier auch keiner. Und was immer Du mir jetzt erzählen wirst, wird nie jemand erfahren. Versprochen!"
#3
Michel traute sich immernoch nicht so recht, ein Wort über die Lippen zu bringen. Da war er hierher gekommen in der düsteren Erwartung, seinen Allerwertesten versohlt zu bekommen. Und jetzt saß er mit einer richtigen echten Prinzessin auf einem Sofa, so weich wie ein Märchen und trank mit ihr Limonade, so lecker und so kühl, wie er sie noch nie getrunken hatte. Das war ziemlich viel für einen kleinen Jungen wie ihn.
"Aber Du musst mir wirklich versprechen, dass das niemand erfährt, ja?"
Florabella nickte ernsthaft. "Ganz doll versprochen!"
"Naja, ich war baden. Im Mühlenteich." sprudelte es jetzt aus Michel heraus. "Und da hab' ich ihn gefunden. Den Ring. Im Mühlenteich. Und die Resi hats gesehen. Und wenn die Wilk-Müllerin das der Mutter erzählt, der von der Resi meine ich, dann kriegt die Resi sicher Schläge und ganz lange Stubenarrest. Und das wäre doch nicht recht! Wir haben doch gar nichts Schlimmes gemacht."
(Flo)
#4
#5
"Ja. Genau. Und dann kam die Müllerin. Und die durfte ja die Resi nicht sehen. Da hat sich die Resi schnell unter der alten Weide versteckt. Und damit sie das konnte, habe ich die Müllerin abgelenkt und ihr den Ring gezeigt. Und die hat ihn mir dann weggenommen. Und geschrien hat sie. Ein Dieb wäre ich. Und sie würde es mir und meiner Familie schon zeigen.
Und dann ist sie zur Mühle gegangen. Und die Resi und ich haben uns angezogen und sind schnell nach hause. Und am nächsten Tag kam dann der Herr Forstrat."
(Flo)
#6
"So, wieder das ich es verstehe:" Florabella trank einen Schluck Limonade. "Nachdem Du den Ring gefunden hattest, kam die Müllerin. Und damit sie Euch beide nicht beim Baden erwischte, zudem noch nackt, hat sich die Resi versteckt und Du hast die Müllerin abgelenkt, damit die Resi sich verstecken konnte und keinen Ärger bekommt. Das war eine edle Tat, Michel. Würdig eines Ritters aus einem Märchen.
Was hättest Du denn mit dem Ring gemacht, wenn Du ihn hättest behalten können?"
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#11
"Ja. Weisst Du, die Magdalena hat doch den Basti ganz doll lieb. Und der sie auch. Ich habe mal durch einen Ritz in der Tür gesehen wie die beiden sich richtig geküsst haben und lauter so komische Sachen. Und die Resi und ich haben das dann auch mal probiert. Und wie das die Mutter von der Resi mitbekommen hat, hat sie ein Faß aufgemacht und den Vater beschimpft und mich und die Resi durfte zwanzig Tage das Haus nicht verlassen. Und dabei haben wir doch nichts anderes gemacht als die Magdalena und der Basti. Das war sowas von ungerecht. Und das sollte der Resi nicht wieder passieren.
Naja, jedenfalls habe ich die Magda und den Vater und den Sebastian abends in der Küche reden hören. Ob der Bastian nicht zu uns ziehen könnte, damit er immer bei der Magdalena sein könnte. Aber der Vater meinte, mit den paar Bäumen, die er habe, ginge das nicht. Was er fällte reicht kaum für uns, geschweige dann für einen mehr. Und wenn der Basti mit in den Wald ginge, wäre bald alles abgeholzt und wir hätten gar nichts mehr. Darauf hat der Basti sich dann als Müllerknecht verdingt, obwohl er viel lieber Ochsenkutscher sein würde, damit er näher bei der Magdalena sein konnte, weil er doch aus Schnauderhain kommt.
Na jedenfalls wollte ich den Ring der Magdalena geben, damit sie genug Geld hat, dass der Basti zu uns ziehen kann."
(Flo)
#12
Vor Rührung hätte Florabella glatt losheulen können. Dieser kleine Junge mit so einem großen und unschuldigen Herzen. Irgendetwas musste unternommen werden. Hätte Flori ein mechanisches Gehirn gehabt, hätte man es jetzt sicher bis auf den Schloßhof rattern höhren.
"Gut Michel, das kriegen wir alles wieder hin. Und ohne Schläge. Versprochen! Pass auf, trink jetzt am Besten Deine Limonade aus und dann komm mal mit!"
#13
#15
Friederike stellte das Tablett auf den Tisch und baute dann die darauf befindlichen Gläser in einem Kreis um dessen Zentrum herum auf. Den freien Platz in der Mitte würde nachher der Krug einnehmen. Friederike schaute noch einmal durch das Zimmer. Alles schien in Ordnung. Sie arrangierte noch einmal die Blumen und war zufrieden. Die Teilnehmen des Treffens konnten kommen.
(Flo)
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