Feld, Wald und Wasser » Der Unkentümpel

#1

18.07.2015 10:30

Flora
#1

Flora

Hier am Unkentümpel treffen sich Wiese, Wald und Wasser.

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#2

18.07.2015 10:32

Wie immer am längsten Tag des Jahres ließ sich Florabella auch dieses Jahr nicht davon abhalten, allein über Land zu reiten und die Kraft und die Magie dieses Tages auf sich wirken zulassen.

Schon in der Frühe war Florabella losgeritten. Ziellos. Sie lies sich von ihrem Pferd tragen, gemächlich, und sich dieses allein seinen Weg suchen. Inzwischen hatte die Sonne fast ihren Höchststand erreicht und Falladi, der Schimmel, hatte die Prinzessin zu einem kleinen Teich geführt. Brütend heiß brannte die Sonne vom Himmel. Selbst die Frösche waren verstummt, es war still geworden und nur die Mücken schwirrten noch über dem Schilf.

Florabella glitt vom Rücken des Pferdes und gab es frei. Sofort ging es zum Ufer und trank in tiefen Zügen. Auch Florabella kniete nieder und schöpfte Wasser mit der hohlen Hand. Dann setzte sie sich in den Schatten eines Baumes ins Gras und schaute auf die glitzernde Oberfläche des Teiches.

Kein Lüftchen regte sich und Hitze und Mückengesumm machten es Florabella schwer, die Augen auf zu halten.

(Dieser Thread wurde inspiriert durch "Ein Mittsommerspiel" von Marguerite Lobeck)

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#3

18.07.2015 10:42

Mücken
#3

Mücken

„Wir Mücken entschweben den Sümpfen und leben, um uns zu entzücken im Glanze der Sonne, im Tanze voll Wonne.

Wir Mücken sind Geister, erkoren vom Meister, um Toren, die überall Lücken und Schwächen entdecken, zu stechen, zu necken!“

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#4

18.07.2015 10:43

Mücken
#4

Mücken

„Seht dort die Schläferin!“

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#5

18.07.2015 10:44

Mücken
#5

Mücken

„Ist's eine Schäferin?“

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#6

18.07.2015 10:47

Mücken
#6

Mücken

„Still, 's ist die Alte, die Allgestalte, die alles kann, mit göttlichem Plan.“

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#7

18.07.2015 10:48

Mücken
#7

Mücken

„Laßt sie uns stechen, laßt sie uns necken surrend und sirrend rasch sie erschrecken!“

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#8

18.07.2015 10:52

Unken
#8

Unken

„Mückengefasel und Fliegengesäusel! Tanzet ihr über das Wellengekräusel! Wir sind die Rechten, die man auch hört, Frösche und Unken, gebt ein Konzert! Quexx-kerex-quex, quex, quak, quak!“

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#9

18.07.2015 11:01

Flora
#9

Flora

Von diesem schrecklichen Lärm erwacht Flora aus ihrem Schlaf. Sie reibt sich die Augen und streckt sich.

"Welch ein Unterweltgedröhne! Welch abscheuliches Getöne schlägt den Schlummer mir in Stücke? Fort, hinweg, ihr Schnak und Mücke! Fort, hinweg, ihr Froschgezüchte, sehe jeder, wie er flüchte, wenn ich meine Stimme hebe.

Seht! Seht, wie alles rings erbebe: die Bäume sich neigen mit zitternden Zweigen. Wellen, die schimmern. Wolken, sie flimmern. Waldvögel trillern. Goldkäfer schillern. Blumen entfalten in tausend Gestalten farbige Märchen. Steigende Lerchen atmen das Licht, schauen es nicht.

Still! Schon schreitet ihre Runde des Jahres hohe Mittagsstunde. Zeit ist's, daß ich merke, ob die einst gebotnen Werke meine Diener treu verrichtet. Keiner entschlüpfe ungesichtet. Auf denn, geschwinde, ihr faules Gesinde, vom Busche, vom Zaune, stumpfnäsige Faune! Was habt ihr geschafft mit all eurer Kraft? Ihr grinset und lacht: Was habt ihr vollbracht?"

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