Der Mühlenweiher
#16

In diesem Moment kam die Birkenhofbäuerin auf der Muhlweiherwiese an. Oder besser: sie erschien. Oder besser: Angetan in ihrem Festtagsstaat und herausgeputzt lief sie wie eine voll aufgetakelte Fregatte auf der Wiese ein. Gefolgt wurde sie von ihrem Tender Franz und den Begleitbooten Auguste, Leni und Theresa.
Sie nahm direkten Kurs auf Lina, schaute pikiert und von oben herab auf Sebastian und dippte dann die Flagge zum Gruße vor Lina.
"Gnädige Frau, hier sind wir, wie geladen, um der Bestrafung dieses nichtsnutzigen Subjektes, des Hellbombengels, beizuwohnen."
(Flo)
#17

#18

"Sehr wohl, gnädige Frau!" antwortete die Birkenhofbäuerin, erneut knicksend.
In dieser Bewegung nahm sie aus den Augenwinkeln heraus etwas wahr, was sie in höchste Aufregung versetzte.
Ein Schatten hatte sich zwischen sie und Franz geschoben. Der Schatten einer Frau. Einer nackten Frau!
Constanze fuhr herum. „Franz! Was fällt Dir ein!“, schrie sie ihren Mann an. „Dreh Dich sofort um! Sofort!“
(Flo)
#19

Lucia hatte das Wasser des Weihers ebenfalls verlassen. Zwischen ihr und ihren Tüchern hatte sich inzwischen eine Menschentraube versammelt, deren Mittelpunkt Lina zu sein schien. Lucia beschloß, einfach durch die Menschen hindurchzugehen, um sich möglichst schnell abtrocknen zu können. Einer der Männer bedachte sie mit einem anerkennenden Lächel. Und da er auch nicht von schlechten Eltern war, zwinkerte sie zurück. Dann drehte sie ihm den Rücken zu und bückte sich, um eines der Tücher aufzunehmen.
In diesem Moment kreischte die Alte, die sich mit Lina unterhalten hatte, auf. Mit einer Stimme wie die Säge im Sägewerk schrie sie einen Franz an, er solle sich umdrehen. Erschrocken richtete sich Lucia auf, um sich umzusehen, was denn die Empörung dieser Frau hervorgerufen haben könnte.
(Flo)
#20

Franz war das Gekeife seiner Frau hochpeinlich. Aber was sollte er tun? Entweder er zeigte jetzt hier allen, was für eine Terrilusche er war, oder er hätte daheim wochenlang unter Constanze zu leiden. Dabei schien der Törpendreh den Anblick dieser Dame genau so anregend zu finden, wie er selbst. Langsam drehte er sich um.
(Flo)
#21

Jetzt erreichten auch die Hellboms die Wiese am Weiher und schauten verwundert auf die Situation, die sich ihnen bot.
Als Magdalena Sebastian sah, lief sie sofort freudig auf ihn zu. Sie schmiegte sich an ihn und flüsterte:“Na, hast Du Dir die Augen verblitzt und muss ich jetzt eifersüchtig werden?“
(Flo)
#22

#23

Als Franz sich wegdrehte, wurde Lucia klar, daß letztlich sie die Ursache des Gekeifes war. Sie fand die Alte einfach unmöglich. Und daß wollte sie ihr jetzt zeigen.
Lucia setzte ihr künstlichstes Lächeln auf, schaltete in den modus “arrogante adelige Zicke“ und sagte in einem eisigen Ton, der keinen Widerspruch zuließ, zur Mollenhauerin: “Mich fröstelt und ich wünsche mich nicht zu verkühlen. Erlaube sie ihrem Begleiter, mir beim Abtrocknen behilflich zu sein!“
Ohne ein Reaktion abzuwarten drückte sie Franz das Handtuch in die Hand und wendete ihm ihren Rücken zu. Jetzt stand sie zwischen der Mollenhauerin und ihrem Mann und konnte ihr direkt ins Angesicht sehen. Und in das ihrer Kinder. Und besonders das schadenfrohe Grinsen der ältesten Mollenhauertochter sprach Bände.
(Flo)
#24

Constanze fühlte, wie ihr Blutdruck und damit ihr die Zornesröte ins Gesicht stieg. Aber das war eine Hofdame! So einer konnte man doch nicht widersprechen. So quetschte Constanze ein schlecht geheucheltes „Selbstverständlich, edle Dame!“ zwischen den Zähnen hervor und zischte dann leise ihrer Tochter Auguste zu: „Unmöglich, diese Impertinenz! Sich vor allen Leuten nackt zu zeigen! Und auch noch vor Männern! Keinerlei Anstand hat dieses schamlose Weib!“
(Flo)
#25

Inzwischen hatten auch Florabella, Emma und Beatrice das Wasser verlassen. Natürlich waren sie eben so nackt und ebenso tropfnass wie Lucia. Florabella war unbemerkt von hinten an die Birkenhofbäuerin herangetreten und hatte ihr Gezischel sehr wohl mitbekommen. Das lief besser, als Florabella zu hoffen gewagt hätte.
Mit einer Eisesstimme, gegenüber der die von Lucia ein balsamisches Schmeicheln war, sagte sie, keinen Fuß hinter der Birkenhofbäuerin stehend: „Will sie damit sagen, daß ihre Vizekönigin ein impertinentes Weib sei? Schamlos und ohne Anstand? Erkläre sie sich!“
#26

Zu Tode erschrocken fuhr Constanze herum und schaute direkt in die eiskalt blickenden Augen der Vizekönigin. Um diesem Blick auszuweichen senkte sie sofort ihre Augen und blieb, ob sie wollte oder nicht, an dem Bild eines Wassertropfens hängen, der sich an Florabellas Brustwarze gebildet hatte, sich genau in diesem Augenblick löste und auf Constanzes Kleid tropfte. In Bruchteilen eines Liedschlages wechselte Constanzes Gesichtsfarbe vom Rot der Wut zum Weiß des Schreckens und zurück zum Rot der ertappten Täterin.
Völlig verwirrt brachte sie nur ein zusammenhangloses Gestammel hervor.
„Ähhh ... Majestät ... also nein ... Majestät ... ähhh ... also ...“
(Flo)
#27

#28

#29

#30

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