Friedrich Wilhelm Gräwedünkel, Fürstlich-Millefleurscher Büttel, Hüter der Ordnung in Sicherheit im Fürstentum, kam schweren Schrittes die Treppe von seinen Wohnräumen in seine Dienststube hinab. Er blickte sich um und stellte fest, das alles genau so war, wie er es gestern Abend verlassen hatte. Dann öffnete er einen nach dem anderen die Fensterläden und stieß sie weit auf. Licht flutete in die Dienststube und Gräwedünkel kniff geblendet die Augen zusammen.

Er wand sich ab und nahm ein Schild vom Tisch, mit welchem er vor die Haustür ging. Er hängte das Schild an einen extra dafür in die Tür geschlagenen Nagel und nun konnte ein jeder lesen: "Bin dienstlich unterwegs. Gräwedünkel".

Er zog seinen Schlüssel aus der Jackentasche und verschloss die Tür der Büttelei. Dann begann er seine Streife. Wie jeden Morgen damit, daß er seine Schritte in die "Lilie" lenkte.



(Flo)

Nachdem Gräwedünkel von der Kutsche der Magistra gestiegen und sein Pferd losgebunden hatte, verabschiedete er sich, brachte sein Pferd in den Stall und begab sich dann in seine Wohnung.

(Flo)

Christian lief vom Hospital zur Büttelei, in der Hoffnung, Gräwedünkel würde dort sein. Wenn nicht, dann würde er in der Lilie schauen. Aber er hatte Glück. Als er die Büttelei betrat, saß Gräwedünkel in seiner Amtsstube und las in einem Buch.

"Flora, Friedrich!" grüßte Christian.

(Flo)

"Flora, Christian!" Friedrich Wilhelm legte sein Buch zur Seite. "Was treibt Dich denn hier her? Ich hoffe, nicht Mord und Totschlag."

(Flo)

"Na, nicht ganz. Aber Körperverletzung. Der Harm hat einen Stuhl nach Gerd, die jetzt Gerda heißt, geworfen. Annkatrin ist dazwischen und der Stuhl hat sie getroffen. Sie liegt jetzt im Hospital und Agnes bittet Dich, morgen Früh mal vorbei zu kommen."

(Flo)

"Ach Du schönes Wetter! Das musst Du mir genauer erzählen! Oder die Annegret. Ist sie schwer verletzt?"

(Flo)

"Jo, lass das mal die Annegret erzählen. Die war dabei."

(Flo)

"Na, wenn sie es selbst erzählen kann, wird es nicht gar zu schlimm sein. Dann werde ich morgen früh mal ins Hospital kommen."

(Flo)

"Gut. Dann weisst Du ja Bescheid. Ich geh dann mal nach Hause." Christian erhob sich. "Bis morgen früh vielleicht!"

(Flo)

"Jo, bis morgen früh vielleicht!"

Nachdem Christian die Büttelei verlassen hatte, nahm Friedrich wieder sein Buch und las weiter.

(Flo)

Dort angekommen machte er sein Pferd fertig, stieg auf und ritt zum Schloss.

(Flo)

Am Abend ...

Jaromir stürzte in die Büttelei. "Friedrich, die Ausserderischen kommen und wollen Millefleur zerstören. Sie sind schon am Hospitallandeplatz. Das Stadttor ist zu. Kümmere Dich! Ich reite noch zum Lug."

Jaromir rannte aus der Büttelei, stieg aufs Pferd und ritt weiter.

(Flo)