Thorgis lief so schnell sie konnte hinüber zur Knautschukmanufaktur und wummerte mit der Faust gegen die Tür des Hauses.

(Flo)

Karl saß im Garten auf der Bank. Vor sich, auf dem Tisch, stand ein Krug kühles Lilienkron, die Abendsonne schien warm und Karl war zufrieden. Er hatte heute drei Kramshicken gegossen, die nach Zirtanien gehen sollten. Ein Exportauftrag also, der eine Menge Metall sicherte. Erna rumorte in der Küche und alles war gut. Bis, ja ein dumpfes Poltern die Idylle unterbrach. Karl braucht zwei Augenblicke um verstehen, dass jemand an die Tür hämmerte. Um diese Uhrzeit? Was das sollte? Karl erhob sich schwerfällig und ging zur Tür. Draussen stand die Töpferin.

(Flo)

"Karl, draussen ist Anngret und blutet stark. Peter ist schon bei ihr und schickt mich um ein sauberes Tuch und Wasser." sprudelte es aus Thorgis hervor. "Bitte gib' uns das schnell!"

(Flo)

"Sicher. Sicher. Komm rein!" Karl trat aus der Tür. In Richtung Küche rief er: "Erna! Wasser und ein Tuch! Schnell! Ein Notfall!" Dann schaute er Thorgis fragend an. "Aber warum holt ihr das nicht aus ihrem Haus? Das ist doch gleich da drüben."

(Flo)

"Der Harm hat einen Stuhl nach ihr geworfen. Deswegen blutet sie ja. Und darum trauen wir uns jetzt nicht hinein, wo doch der Harm noch drinnen ist."

(Flo)

"Wie? Was hat der Harm getan?" Erna war außer sich. Sie drängte sich an Thorgis vorbei auf die Straße.

(Flo)

"Was het er getan?" Auch Karl konnte es nicht glauben. "Warum denn das?"

(Flo)

"Weil Gerd beschlossen hat, ein Mädchen zu sein und ab heute Gerda heisst." Damit lief Thorgis Erna, gefolgt von Karl, hinterher.

(Flo)